Digitales-Versorgungs-Gesetz: Krankenkassen sollen Gesundheits-Apps zahlen.


An App a day keeps the doctor away? Apps mit "konkreten gesundheitlichen Nutzen" sollen künftig von der Krankenkasse bezahlt werden. Den Entwurf des entsprechenden "Digitale-Versorgungs-Gesetzes" hat Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch durch Kabinett gebracht. Im "Handelsblatt"-Interview erklärt er, dass Apps auf ihre Verschreibungswürdigkeit geprüft würden. Wie bei Medikamenten entscheide der Arzt darüber, wer eine App erhalte.

Die Programme sollten die Leistung des Arztes oder von Medikamenten allerdings nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen: "Das Prinzip lautet: nicht App statt Arzt, sondern Arzt und App."

Der Gesetzentwurf gibt Krankenkassen zudem neue Marketing-Möglichkeiten: Die Kassen könnten Daten ihrer Versicherten nach wirtschaftlichen Aspekten auswerten und anonymisiert an Dritte weitergeben, schreibt Netzpolitik.org. Damit würde Spahn den bisher recht strikten Gesundheitsdatenschutz aufweichen, schreibt das Blog.
handelsblatt.com (Apps), netzpolitik.org (Datenschutz), bundesgesundheitsministerium.de (Gesetzentwurf, 90-Seiten-PDF)