Krautreporter bekommen eine Paywall mit Löchern.

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Krautreporter-Geschäftsführer Sebastian Esser (links) und Philipp Schwörbel simulieren Paid Content.

Hintertüren weit offen: Die Krautreporter verabschieden sich zumindest pro forma von ihrem Kostenlos-Konzept und lassen künftig nur noch zahlende Kunden lesen und kommentieren. De facto reißt das Online-Magazin zeitgleich eine Hintertür auf: Mitglieder können Links zu den Texten an Freunde verschicken und sogar auf Twitter und Facebook teilen. Die freigeschalteten Links sollen zwar nur 48 Stunden funktionieren, können dann aber erneut geteilt werden.

Die Geschäftsführer Sebastian Esser und Philipp Schwörbel begründen den Umweg u.a. mit Beschwerden von Mitgliedern, die nicht verstehen, "warum sie für etwas zahlen sollen, was andere kostenlos erhalten". Ob sie die Kritiker damit tatsächlich einfangen, ist fraglich. Schließlich wird keiner der digital-nativen Autoren seine Texte im Netz verstecken und sie fleißig teilen. Die Nutzer der RSS-Feeds und der Apps gucken dagegen aber wohl erstmal in die Röhre. Hier suchen die Krautreporter-Chefs noch nach einer Lösung.
krautreporter.de