Kress: Nannen-Familie geht gegen NDR-Bericht über NS-Vergangenheit des “stern”-Gründers vor.


Vergangenheits-Fehde: Die Familie von "stern"-Gründer Henri Nannen wirft dem NDR falsche Tatsachenbehauptungen vor, berichtet Kress. Konkret geht es um einen Beitrag des Funk-Formats STRG_F von Anfang Mai, der u.a. Flugblätter zeigt, die Nannen als Leiter des "Südsterns" für die Nationalsozialisten veröffentlicht hatte. Medienanwalt Christian Schertz argumentiert in einem Schreiben an den NDR, es gebe keine Beweise, dass Nannen an der Gestaltung oder Verteilung der Flugblätter beteiligt war. Zudem fordert er, den Titel "Nannen: Seine Rolle als Chef einer SS-Propagandaeinheit" offline zu nehmen. Nannen sei weder Mitglied noch Chef der fraglichen SS-Einheit gewesen. "Es ist offensichtlich, dass hier Mindeststandards der journalistischen Sorgfaltspflicht verletzt wurden", sagt Schertz. Der NDR weist die Vorwürfe zurück. Nannens Verantwortung für die Propagandaarbeit des "Südsterns" sei "unstrittig".

Der "stern" um Chefredakteur Gregor Peter Schmitz hatte nach Veröffentlichung des NDR-Beitrags angekündigt, den Umgang mit seinem Gründer zu überprüfen und u.a. eine Namensänderung für den Henri-Nannen-Preis und die Henri-Nannen-Journalistenschule angestoßen.
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