Kurt Krömer knöpft sich Julian Reichelt im Verhörraum bei “Chez Krömer” vor, “Süddeutsche” übt Kritik an der Sendung.


Achtung, es reichelt: Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt und Kurt Krömer liefern sich einen Schlagabtausch bei Chez Krömer. Zu den Machtmissbrauchs-Vorwürfen kann Krömer Reichelt dabei nicht viel entlocken – Reichelt beharrt darauf, zu seinem Privatleben nichts sagen zu wollen. Die Berichterstattung darüber tut er als "abscheulich, abstoßend und verleumderisch" und "Teil einer Kampagne" ab. Das Compliance-Verfahren beim Springer-Verlag nennt er einen "unfassbaren Einbruch" in seine Privats- und Intimsphäre. Brisant wird es, als in einem Einspieler eine verpixelte Ex-"Bild"-Mitarbeitern zu Wort kommt, die behauptet, Reichelt würde Kokain konsumieren. Sie könne sich an einen Abend erinnern, an dem er fünf bis sieben Lines gezogen haben soll: "Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er am nächsten Tag schon nüchtern war." Reichelt entgegnet, dies sei "anonymisierter Schmutz".

"Sie benutzen Methoden, die Sie eigentlich abstoßend finden, und das macht Sie und Ihre Methoden abstoßend", kritisiert Reichelt. Warum er vor einem Jahr bei der "Bild" seinen Hut nehmen musste, wisse er angeblich nicht: "Das hat man mir bis heute nicht gesagt", gibt sich Reichelt unschuldig. Laura Hertreiter und Nele Pollatschek kritisieren in der "Süddeutschen Zeitung", dass Reichelt in der Sendung wie ein Opfer wirke. Dies sei "fast ein Kunststück, ein wirklich schlechtes". Sie bemängeln u.a., dass einige Behauptungen von Reichelt unwidersprochen bleiben und keiner da sei, "der verbogene Wahrheiten zurechtrückt" – etwa, dass es Reichelt war, in seiner Zeit als "Bild"-Chef offensichtlich Berufliches und Privates nicht trennen konnte oder wollte.
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(Foto: Screenshot RBB)