Länder geben Gas bei ÖRR-Reform.


Herbst der Entscheidung: Die Minister­präsidenten der Länder werden früher als geplant über die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beraten, kündigt Rainer Robra (Foto) an. Der Medien- und Kultur­minister sowie Staats­kanzlei­chef aus Sachsen-Anhalt sagte am Donnerstag vor einer Enquete-Kommission des Landtags in Magdeburg, dass die Regierungs­chefs sich am 26. September in einem sogenannten "Kamin­format" vertraulich über die Reform­pläne austauschen werden. Endgültige Entscheidungen soll die Minister­präsidenten­konferenz im Oktober bringen. Eine Erhöhung des Rund­funk­beitrags ab 2025 schließt Robra in diesem Zusammen­hang definitiv aus. Zu den wesentlichen Reform­plänen gehören eine Reduzierung der Sparten- und Digital­kanäle im Fernsehen sowie eine Neu­ordnung der Hörfunk­wellen. Nach Robras Angaben sei eine Reduzierung um 23 % von heute rund 70 auf dann 50 Radio­programme geplant. Die Sender sollen zudem eine gemeinsame Mediathek schaffen und ihre "Verpflichtung zur Zusammen­arbeit" ausweiten.

Außerdem wollen die Länder einen Medienrat als neues Aufsichts­gremium für den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einführen, der aus sechs unabhängigen Sach­verständigen bestehen soll. Diese sollen prüfen, ob und wie ARD, ZDF und Deutschland­radio den ihnen über­tragenen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen. Wie dieser neue Medien­rat gewählt werde, sei "noch nicht voll­ständig geklärt", so Robra. Er sei aber dagegen, dass das neue Gremium allein von den Bundes­ländern besetzt werde. Insgesamt seien die Über­legungen bei den Ländern noch nicht abgeschlossen, sondern im Fluss: "Ich bin einer von 16, wir müssen hier immer alle mitnehmen", sagt Robra.
meedia.de, mediendienst.kna.de (€), mdr.de

Dieser Text ist eine gekürzte und bearbeitete Übernahme eines Beitrags aus dem KNA-Mediendienst. (Archiv-Foto: Imago / epd-bild/ Rico Thumser)