Lese-Tipp: Roland Bergers Vater war doch kein moralisches Vorbild.

Lese-Tipp: Roland Berger, Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung, hat seinen Vater jahrelang als Nazi-Opfer stilisiert. Eine Recherche des "Handelsblatts" zeigt Georg Berger dagegen als Funktionär, Anhänger und Profiteur des Nazi-Regimes. 1942 wurde er demnach beim Horten von Lebensmitteln erwischt, verlor seinen Job als Chef einer arisierten Bäckerei - und hatte erst dann tatsächlich Ärger. Er wurde in den Kriegsdienst geschickt, allerdings nicht, wie Roland Berger "manchen Medien" erzählt habe, zuvor ins KZ Dachau. Bei der Entnazifizierung kam Georg Berger als "Minderbelasteter" mit Geld- und Bewährungsstrafe davon - und empfand auch das noch als ungerecht. Das "Handelsblatt"-Team fragt sich, ob es sich seitens des Sohnes um "bewusste Schönfärberei oder einen tragischen Fall von Selbstbetrug" handele - ohne eine Antwort zu geben.
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