LG München: Business Insider darf nicht mehr von einem “System Rossbach” schreiben.


NDR-Affäre: Der Business Insider darf nicht mehr verbreiten, es gebe ein "System Rossbach", urteilt das Landgericht München. Andernfalls drohe ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft von bis zu zwei Jahren, meldet das "Hamburger Abendblatt". Die Aussage sei ehrbeeinträchtigend und entspreche einer Tatsachenbehauptung und keiner bewertenden Zusammenfassung, wie Business Insider argumentiert hatte. Zudem könne der Business Insider keine Beweise erbringen. Trotz der Abstriche setzt sich Business Insider weitgehend durch, meldet Übermedien: Die klagende Agentur muss drei Viertel der Gerichtskosten tragen, Business Insider das übrige Viertel. Das Springer-Portal hatte der ehemaligen Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, vorgeworfen, Themen der PR-Agentur ihrer Tochter im Programm platziert zu haben – ebenjene Agentur hatte dagegen geklagt. Jüngst hatte auch das Landgericht Hamburg geurteilt, dass die Vorwürfe der "Vetternwirtschaft" als wahrheitswidrig einzustufen seien.
abendblatt.de (€), turi2.de (Background)

Nachtrag, 17.10.2022, 19:35 Uhr: Ursprünglich hatten wir berichtet, dass das Gericht einer Meinungsäußerung von Business Insider widersprochen habe. Das ist nicht der Fall. Nach einem Hinweis von Übermedien haben wir diesen Fehler korrigiert. Wir bitten, ihn zu entschuldigen.