Lufthansa-Chef Carsten Spohr bittet Kundinnen um Entschuldigung.


Bleibt am Boden: Lufthansa-Chef Carsten Spohr entschuldigt sich in einem offenen Brief bei Passagieren für Warte­schlange, Verspätungen und Flug­streichungen. Zudem stellt er Kundinnen darauf ein, dass das Flugchaos im Sommer weitergeht: "In den nächsten Wochen mit weiter steigenden Passagier­zahlen, ob Urlaub oder Geschäfts­reisen, wird sich die Situation kurzfristig kaum verbessern." Grund dafür sei, dass der Luftverkehr nach der Corona-Pandemie von fast Null auf knapp 90 Prozent hochfahren müsse. Nicht nur bei der Lufthansa, sondern in der gesamten Branche fehle es an Mitarbeitenden. Die ohnehin schon bestehenden Engpässe werden durch aktuell steigende Corona-Infektionen noch verschärft. Abhilfe sollen mehrere Tausend Neu­einstellungen leisten, die laut Spohr allein in Europa geplant sind. Das werde die Lage allerdings erst im kommenden Winter verbessern. Die Lufthansa nimmt zusätzlich zu den 900 Streichungen im Juli weitere 2200 Verbindungen im Sommer an den Flughäfen Frankfurt am Main und München aus dem Plan. Das betrifft v.a. innerdeutsche und europäische Flüge.

Spohr räumt zudem in einem Brief an die Belegschaft ein, Fehler bei der Rettung des Unternehmens in den vergangenen zwei Jahren gemacht zu haben. Der Konzern habe es beim Sparen "an der ein oder anderen Stelle übertrieben". Auch für die "Führungs­mannschaft und mich persönlich" sei es "die erste zu bewältigende Pandemie" gewesen. Trotz derzeitigem Chaos hofft der Reisekonzern Tui auf eine Feriensaison nahe des Vorkrisen-Niveaus. Zurzeit liege die Nachfrage über dem Stand von 2019. (Foto: Felix Hörhager / dpa / Picture Alliance)
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