Lufthansa verbucht im 2. Quartal einen Verlust von 1,5 Mrd Euro.


Im Tiefflug: Die Lufthansa verbucht im 2. Quartal einen Rekord­verlust von 1,5 Mrd Euro, im Vergleich zu 226 Mio Euro Gewinn im Vorjahr. Der Umsatz bricht um 80 % auf 1,9 Mrd Euro ein, die Zahl der Fluggäste liegt bei nur noch 4 % im Vergleich zu 2019. Expert*innen hatten einen Betriebsverlust von fast 2 Mrd Euro vorausgesagt, die Frachttochter Lufthansa Cargo konnte das durch den stark gestiegenen Online-Handel jedoch etwas abfedern. Für den bereits angekündigten Abbau von 22.000 Vollzeitstellen hält die Lufthansa mittlerweile betriebsbedingte Kündigungen für wahrscheinlich. Sie durch ein Entgegenkommen der Arbeitnehmer*innen zu vermeiden, sei nicht mehr realistisch.

Die Gewerkschaften kritisieren das. Von der Vereinigung Cockpit heißt es: "Die Verhandlungen laufen noch. Sich jetzt festzulegen darauf, auf betriebsbedingte Kündigungen nicht zu verzichten, ist konträr." UFO-Geschäftsführer Nicoley Baublies sagt: "Jetzt mit Kündigungen zu drohen, ist unnötig und in der Kabine sogar vertragswidrig". Vorstandschef Carsten Spohr hält dagegen, dass die Krise noch lange andauern werde. Der mittlerweile teilverstaatlichte Konzern rechne nicht vor 2024 "mit einer anhaltenden Rückkehr der Nachfrage auf das Vorkrisenniveau." Das gelte insbesondere für Langstreckenverbindungen.
manager-magazin.de, tagesschau.de