“manager magazin” kritisiert Klitschko, Keese und Co als “Rattenfänger”.

Schlecht beraten: Das manager magazin sieht bei deutschen Unternehmenslenkern angesichts der drohenden Digitalisierung eine "fatale Mischung aus Unsicherheit und Profilierungssucht" - und als Folge davon Hochkonjunktur für Digitalberater. Unter ihnen seien viele "Scharlatane", schreibt das Wirtschaftsblatt in seiner Februar-Ausgabe. Die Autoren Philipp Alvares und Eva Müller haben als "Rattenfänger von Digitalien" unter anderem Wladimir Klitschko, Christoph Keese und Christoph Bornschein ausgemacht.

Klitschko sei ein "Trittbrettfahrer", er klinge zum Thema "Challenge Management" wie ein "Lifecoach aus der Provinz", er präsentiere Plattitüden "mit der weihevollen Aura eines Predigers". SAP und Telekom hätten den Ex-Boxweltmeister im Schwergewicht bereits engagiert - ein "K.O. durch Kompetenzsimulation", so das "manager magazin". Unter die "Onlinegurus und sogenannten Evangelisten" zählt das Blatt auch Springer-Mann Christoph Keese. Der monetarisiere "eine längere Studienreise im Silicon Valley".

Als williges Opfer sieht das "manager magazin" unter anderem Daimler-Boss Dieter Zetsche, der sich neuerdings mit Cowboy-Stiefel und Käppi als eine Art "König des Nonkonfirmismus" präsentiere. Die Berater mit "mehreren tausend Euro Tagessatz" profitierten davon, dass die Manager "unbedingt etwas Digitales anstoßen" wollen, aber "oft nicht wissen was". Der Markt für Digitalberatung, von dem auch klassische Consulter wie PwC und McKinsey profitieren, belaufe sich hierzulande laut einer Studie von Deloitte bis 2019 auf 175 Mrd Euro.
manager magazin 2/2018, S. 68-77, abo.manager-magazin.de

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