Managerinnen sind im Wirtschaftsjournalismus unterrepräsentiert.


Frauen fragen? In großen Medien sind nur 13 % der Interviewten aus der deutschen Wirtschaft weiblich, sagt eine Auswertung von Finsbury Glover Hering. Frauen würden häufig "als Abweichung von der Norm beschrieben" und zu ihrem Weg an die Spitze befragt, was den Eindruck erwecke, "dass sie dort nicht so richtig hingehören." Journalist*innen thematisieren bei Unternehmerinnen öfter Äußerliches und sprechen Privates sechs mal häufiger als bei Männern an. Diese dürfen dafür doppelt so lang über die Unternehmensperformance reden. Das Thema Führungsstil spielt in 30 % aller Interviews mit weiblichen Führungskräften eine Rolle, Männer reden nur in 13 % der Gespräche darüber.

Brigitte von Haacke von Finsbury erklärt, dass Unterschiede in der Berichterstattung nicht zwangsläufig negativ seien, es komme auf "Wertung und Tonalität" an. Es sei wichtig für Journalist*innen, sich bewusst zu machen, dass sie unbewusste Vorurteile haben. Ziel müsse sein, Menschen "möglichst authentisch" ohne Schubladen-Denken darzustellen.
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