Jetzt wird's privat: Mark Zuckerberg verschiebt den Fokus von Facebook aufs private Chatten mit Freunden und verschlüsselte Dienste. Facebook sei 15 Jahre wie ein digitaler Dorfplatz gewesen, Nutzer suchten aber heute nach der Intimität eines Wohnzimmers, notiert Zuckerberg in einem 19.000 Zeichen langen Posting, das zugleich ein Memo für die Facebook-Mitarbeiter ist. Zuckerberg deutet nach den vergangenen Skandalen ungewöhnlich geläutert an, dass mehr Privatheit die Nutzer auch vor dem Datenhunger der Firma Facebook bewahre – und aller, die sich am Datenschatz bedienen.
In den kommenden Jahren will Zuckerberg in den Facebook-Diensten mehr Möglichkeiten zum direkten, privaten Teilen von Informationen mit Freunden schaffen – als Vorbild nennt er WhatsApp, wo es fast ausschließlich um den Austausch zwischen persönlich miteinander bekannten Menschen geht. Infos sollen verschlüsselt ausgetauscht werden, viele sich nach einer bestimmten Zeit löschen. Nutzer sollen sich und ihre Daten an einem sicheren Ort wähnen, verspricht er. Auch den Austausch von Direktnachrichten zwischen Facebook-Diensten will Zuckerberg, wie schon angekündigt, möglich machen – inklusive dem Empfangen und Versenden von SMS. (Foto: Marcio Jose Sanchez / AP / Picture Alliance)
facebook.com, nytimes.com, nnn.de
Reaktionen:
Klingt alles nicht sonderlich schlüssig. Warum flüchten denn alle ins „geschützte Wohnzimmer“? Weil sie gelernt haben, dass sie dem Dorfplatzwart Zuckerberg nicht trauen können. https://t.co/EDzkxIwoAi
— Gestaltung mit Plan (@johannesthielen) March 6, 2019
Mark Zuckerberg today: ”I believe we should be working towards a world where people can speak privately and live freely knowing that their information will only be seen by who they want to see it.” How long has he personally believed this? An hour? A day? https://t.co/2qmZjl8Iaq
— Walt Mossberg (@waltmossberg) March 6, 2019
Irgendwie habe ich sowieso das Gefühl, dass wir nach den vielen Problemen irgendwann auf das Jahr 2019 als DEN Wendepunkt in Facebooks Historie zurückschauen werden. Den Wendepunkt, ab dem Facebook seiner gesellschaftlichen Verantwortung endlich gerecht geworden ist.
— Martin Hoffmann (@martinhoffmann) March 6, 2019