Lukrative Maskerade: NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichten von neuen Ungereimtheiten beim Masken-Deal zwischen PR-Frau Andrea Tandler und dem Gesundheitsministerium im April 2020. Jens Spahn hatte demnach das überteuerte 540-Mio-Geschäft mit Emix genehmigt, obwohl der Bund bereits über eine Mrd FFP2-Masken in Aussicht hatte – zu einem günstigeren Preis. "Ob der Bund zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch so dringend Masken brauchte, und dann noch zu diesem Preis, erscheint inzwischen fragwürdig", sagt Markus Grill, Leiter des Berliner Büros der Investigativ-Ressorts von NDR und WDR.
Emix, die Firma von zwei Jungunternehmern in der Schweiz, soll mit dem Deal einen Gewinn von rund 300 Mio Euro gemacht haben. Tandler wiederum soll für die Vermittlung zusammen mit ihrem Partner Darius N. 48 Mio Euro Provision von Emix erhalten haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen Tandler und N. wegen des Verdachts der Bestechung. Aus Sicht der Ermittlungsbehörden könnte eine dritte Person von dem Geschäft profitiert, also "Schmiergeld" erhalten haben. Dem Gesundheitsministerium liegen laut einem Sprecher allerdings "keine Hinweise" auf Bestechlichkeit vor.
Jens Spahn lässt auf Anfrage ausrichten, "dass sich Ihre Fragen in ihrer Detailtiefe der Nachvollziehbarkeit bzw. Erinnerung entziehen". Außerdem habe er zu einigen Unterlagen keinen Zugang mehr.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (Paid), sueddeutsche.de (3-Min-Video), turi2.de (Background)