Mathias Döpfner bleibt vorerst BDZV-Präsident.


Vergeben und vertagt? Springer-Chef Mathias Döpfner bleibt vorerst BDZV-Präsident. Das Präsidium des Verbands der Digitalpublisher und Zeitungsverleger akzeptiert "seine Bitte um Entschuldigung" und seine "inhaltliche Distanzierung" von der SMS an Autor Benjamin von Stuckrad-Barre, heißt es in einer Mitteilung. Die Formulierungen "neuer DDR-Obrigkeitsstaat" und "Propaganda-Assistenten" im Zusammenhang mit der Presse haben zwar "dem Verband nicht gut getan", rüffelt das Gremium. Nach einer "konstruktiven Diskussion" habe man trotzdem entschieden, "die sehr erfolgreiche Arbeit des Präsidiums in den vergangenen Jahren" nicht in Frage zu stellen.

"Das war keine Selbstverständlichkeit", schreibt Zapp. Immerhin hatten einige Präsidiumsmitglieder, wie der Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, Christoph Rüth und Madsack-Geschäftsführer Thomas Düffert ihrem Ärger über Döpfner und dessen Äußerungen im Vorfeld der Sitzung Luft gemacht. Anders als sonst waren heute Vertreter der Geschäftsstelle ausgeladen, "damit sich jeder seinen Ärger von der Seele reden könne".

Döpfner hatte angeboten zurückzutreten, falls die Mehrheit der Mitglieder dies fordere, nun behält er das Amt vorerst. Die heutige Sitzung ist aber sowieso "nicht das richtige Gremium gewesen, um einen BDZV-Präsidenten ab- oder neu zu wählen", schreibt Roland Pimpl bei "Horizont". Dies wäre vielmehr Aufgabe der Delegiertenversammlung. Diese wird im Frühjahr stattfinden. BDZV-Sprecher Alexander von Schmettow betont, dass die Entscheidung über die Zukunft von Mathias Döpfner nicht "vertagt" wird. Die kommende Sitzung sei "angesichts der Fülle von aktuellen politischen Herausforderungen und notwendigen Entscheidungen zur weiteren Modernisierung des Verbandes" notwendig.
presseportal.de, turi2.de (Background), ndr.de, horizont.net (Paid)