Schadensbegrenzung? Nach dem Wirbel um den AfD-Wahlaufruf im "WamS"-Gastbeitrag von Elon Musk will Springer-CEO Mathias Döpfner offenbar die Wogen glätten – und versucht, sich in einem eigenen "Welt"-Meinungsbeitrag klar von der AfD, dem BSW und die Linke abzugrenzen. "Wesentliche programmatische Ziele" dieser Parteien seien "das Gegenteil dessen, wofür Axel Springer steht". Den umstrittenen Musk-Text spricht er zwar nicht direkt an, betont aber, dass Springer vor allem für Freiheit stehe: "Also auch für freie Rede. Dazu gehört es auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält. Es sei denn, sie verstoßen gegen Recht und Gesetz." Als gefährlich bezeichnet Döpfner Parteien und Aktivisten-Bewegungen, die etwa "die Fundamente unserer Marktwirtschaft gefährden" und bei denen "zutreffende Kritik an einer gescheiterten Migrationspolitik in nackte Ausländerfeindlichkeit umschlägt".
Der Musk-Text in der "Welt am Sonntag" hatte in den eigenen Reihen zu mächtig Kritik geführt. Die Meinungschefin Eva Marie Kogel hatte im Zuge dessen gekündigt, auch Chefreporter Hans-Martin Tillack ist Medienberichten zufolge auf dem Absprung. Derweil umgarnt Springer dennoch weiterhin Musk: Zuletzt hatte der "Spiegel" gemeldet, dass der Konzern erwägt, den Tech-Milliardär zum "Wirtschaftsgipfel" der "Welt" Ende Januar in Berlin einzuladen. Dort würde er auf AfD-Frontfrau Alice Weidel treffen, nach dem Kuschel-Talk auf X dann also auch erstmals physisch.
welt.de, spiegel.de, turi2.de (Background Musk-Beitrag), turi2.de (Background Gipfel)