Mathias Döpfner wirft Qualitätsmedien diverse Verfehlungen im Umgang mit der Politik vor.

Aus dem Glashaus: Springer-Chef Mathias Döpfner fordert den Journalismus zur "unver­meidlichen Selbst­kritik" bezüglich des "rapiden Aufstiegs der AfD" auf und holt selbst in der "Welt" zum Rundum­schlag aus. Medien­schaffende würden immer häufiger zu wenig Distanz zum Politik­betrieb wahren, anderer­seits aber auch "zu oft mit Pauschal­verdacht" auf die Polit-Elite losgehen. Zudem schrieben Journalistinnen zu oft für die eigene Zunft statt das Publikum – "im Narzissmus-Ranking stehen Medien­vertreter Politikern kaum nach". Des Weiteren würden Medien­schaffende zu sehr "aus der Perspektive unserer eigenen Blase" schreiben, unangebracht hohe Moral­vorstellungen an die Politik haben, zu aktivistisch arbeiten sowie Polit­personal "immer häufiger und immer härter auf persönlichen Ebenen angreifen". Döpfner richtet die Ausführungen "vor allem an die elitären Qualitäts­medien" und fordert eine "ehrliche Debatte über eine neue, bessere Politik und einen neuen, besseren Journalismus".
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