Medien machen Haseloff als Grund für CDU-Wahlsieg in Sachsen-Anhalt aus.


Unerwartet deutlich: Die CDU mit Spitzenkandidat Reiner Haseloff geht mit einem siebenprozentigen Zuwachs auf 37 % als klarer Sieger aus der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hervor. Die AfD verliert etwa 3 Punkte und landet bei knapp 21 %, drittstärkste Kraft ist nach signifikanten Einbußen die Linkspartei mit 11,2 %. Die SPD steht bei 8,3 %, die wieder im Landtag vertretene FDP landet bei 6,5 Punkten und die Grünen sammeln 6,1 %.

"Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt schreibt, ein "von der linken Mitte angestachelter AfD-Sieg" sei nur von der Souveränität Haseloffs und seines Teams verhindert worden. Das Ergebnis sei "eine Erlösung aus der bislang beeindruckenden Glücklosigkeit" von Armin Laschets Kanzlerkandidatur. "Bild"-Vize Paul Ronzheimer schreibt, die Wahl zeige, dass die Menschen eine klare Abgrenzung der CDU von Rechtsradikalen verlangen. Mit seinem Mut gegen Rundfunkbeitragserhöhung und Bundesnotbremse einzustehen, habe Haseloff "Menschen wieder erreicht, die andere Politiker verloren gegeben haben".

"FAZ"-Redakteur Daniel Deckers macht die Person Haseloffs als entscheidenden Faktor für das Ergebnis aus. Ohne ihn wäre der Wahlausgang "angesichts der selbstzerstörerischen Kräfte in der Landespartei" völlig offen gewesen. Ähnlich argumentiert "Spiegel"-Hauptstadtbüro-Leiter Sebastian Fischer und bezeichnet Haseloff als "Gesicht des Nein zu jeglicher Kooperation mit den Rechtsaußen". Er glaubt die CDU habe viele Leihstimmen von SPD und Grünen erhalten und sieht in dem Ergebnis keine Verbindung zu Kanzlerkandidat Laschet. Stefan Braun analysiert hingegen in der "Süddeutschen Zeitung", dass der CDU-Bundes-Chef dem Kanzleramt "deutlich näher gekommen" sei. Die Kritik der Söder-Fans werde nun weniger Wirkung entfalten.
tagesschau.de, edition.welt.de (Paid), bild.de, faz.net (Paid), spiegel.de (Paid), sueddeutsche.de