Ex-Mitarbeiterin von Julian Reichelt verklagt Springer in den USA.


Nachspiel: Eine ehemalige Mitarbeiterin von Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt reicht Klage auf Schadenersatz gegen Axel Springer in den USA ein, melden die "Zeit" und Medieninsider. Sie wirft dem Verlag demnach Rechtsverstöße in elf Punkten vor, u.a. Beihilfe zur Belästigung und Diskriminierung. Die Frau soll zum Zeitpunkt der Vorfälle in Kalifornien für "Bild" gearbeitet haben, schon bei den internen Compliance-Ermittlungen 2021 habe sie gegen Reichelt ausgesagt.

Springer will die Klage prüfen und "zu gegebenem Zeitpunkt dazu Stellung nehmen", zitiert die "Zeit" einen Unternehmenssprecher. Auch die deutschen Anwälte der einstigen "Bild"-Mitarbeiterin, Christian Schertz und Anna Sophie Heuchemer, hüllen sich in Schweigen: "Schon aus Gründen des Mandatsgeheimnisses" könnten sie dazu "keinerlei Stellung nehmen". Der juristische Streit ist für Springer aus Image-Gründen brisant: Schon länger arbeitet der Konzern daran, sein US-Geschäft auszubauen. Zuletzt hatte man für mehr als 1 Mrd Dollar das Politik-Portal "Politico" übernommen. Zudem gelten in den USA deutlich strengere Richtlinien beim Umgang zwischen Vorgesetzten und ihren Mitarbeitenden.
zeit.de, medieninsider.com (€)