Wachsen zusammen: Die Vermessung der Video- und der Print-Welt haben in den vergangenen Wochen ein paar große Schritte aufeinander zugemacht. Seit Monatsbeginn integriert die AGF, die im Auftrag der TV-Sender Video-Reichweiten erhebt, ein Merkmale-Set von Best4Planning in ihre Auswertung. Der Schritt ist ungewöhnlich, weil Print, wo b4p zu Hause ist, und TV bisher getrennte Welten waren. Nun lassen sich 1.200 Merkmale aus b4p auch in den TV-Quoten finden, Media-Planer können ihre Kampagnen danach aussteuern. "Es macht Sinn, dass wir eine Zielgruppe, die wir aus der einen Mediengattung kennen, auch in der anderen Gattung wiederverwenden", sagt AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf im Video-Interview am Rande des AGF Forums 2024, wo die Kooperation erstmals bekannt gegeben wurde. Im Gespräch mit turi2 verrät sie Hintergründe.
Weitere Themen sind die Abschaffung des Nebenkosten-Privilegs, auf die die AGF mit einer Veränderung im Panel reagiert hat. Niederauer-Kopf sagt, dass es ihr wichtig war, "vor der Welle" zu sein, denn ein Wechsel vom klassischen Kabel-Anbieter zur digitalen Konkurrenz ist jetzt zwar möglich, aber noch nicht überall vollzogen.
In diesem Jahr betont Niederauer-Kopf die Bedeutung von Standards bei der Reichweitenmessung. Nur so seien die unterschiedlichen Medien-Angebote vergleichbar und monetarisierbar. Das komme gerade auch kleinen Anbietern zugute, weil sie oft sehr spitze Zielgruppen ansprechen und darüber den Leistungsnachweis für die Monetarisierung erbringen könnten. Ohne Standards wäre die Medienvielfalt in Gefahr, so Niederauer-Kopf, und damit auch die Demokratie.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube)