Mehrere Wissenschaftsorganisationen kritisieren Corona-Berichterstattung der “Bild”.


Bild dir keine Meinung: Mehrere Wissenschaftsorganisationen, darunter Fraunhofer, die Leopoldina sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft, kritisieren die Corona-Berichterstattung der "Bild". Sie beziehen sich einmal mehr auf den am 4. Dezember veröffentlichten Artikel "Die Lockdown-Macher" und werfen der Boulevardzeitung vor, "einseitige Berichterstattung gegen Wissenschaftlerinnen" zu betreiben. Die Zurschaustellung der gezeigten Expertinnen (unter ihnen u.a. Viola Priesemann) sei "diffamierend". Derartige Darstellungen hätten "an anderer Stelle bereits dazu geführt", dass sich Wissenschaftlerinnen "physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen". Die Humboldt-Universität zu Berlin reicht darüber hinaus Beschwerde beim Deutschen Presserat ein, weil der HU-Professor Dirk Brockmann von der "Bild" als "Lockdown-Macher" bezeichnet wird.

Die "Bild" greift die Kritik ihrerseits in einem kurzen Artikel auf und verweist auf die Debatte, die es dazu bereits am Wochenende gab. Chefredakteur Johannes Boie habe sowohl online als auch im Print ausreichend klar dargelegt, dass "Kritik angemessen geübt werden müsse" – das gelte "ausdrücklich auch für 'Bild'".
dfg.de (Kritik Deutsche Forschungsgemeinschaft), hu-berlin.de (Statement Humboldt-Universität), bild.de, turi2.de (Background)