Micky-Maus-Übersetzerin Erika Fuchs bekommt ein Museum.

Donald Duck Erika Fuchs Collage
Heimat für Donaldisten: Erika Fuchs, Jahrgang 1906 und von 1951 bis 1988 Übersetzerin des "Micky Maus Magazins", bekommt zehn Jahre nach ihrem Tod ein eigenes Museum in ihrer Heimatstadt Schwarzenbach an der Saale.

Die promovierte Kunsthistorikerin erschuf mit ihren Übersetzungen eine "Musikalität", die dem Original fehlte und gab Geräuschen Namen ("Puff!", "Sssss!"). Legendär sind Sätze wie "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör". Fuchs verstand es, Comics, die manche für Schund und Zeitverschwendung hielten, Glanz zu verleihen. Dabei bediente sie sich bei der "Zauberflöte" ("Heißa Hopsassa!") und Wilhelm Busch ("Klickeradoms!"). Sie mied Anglizismen (Puffmais statt Popcorn) und ließ die Handlungen in phantasievoll klingenden Orten wie Kleinschloppen, Schnarchenreuth oder Oberkotzau spielen, die es alle tatsächlich gibt.

Am 1. August eröffnet das Erika-Fuchs-Haus - Museum für Comic und Sprachkunst mit einem Tag der offenen Tür.
"Spiegel" 31/2015, S. 105, erika-fuchs.de (Museum)

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