Millionen-Klage: Utz Claassen erleidet Schlappe gegen Carsten Maschmeyer.


Löwensieg: Das Münchner Landgericht weist die 6,3 Mio Euro schwere Schadenersatz-Klage gegen TV-Löwe und Investor Carsten Maschmeyer vom früheren ENBW-Boss Utz Claassen ab. Claassen hatte seinem ehemaligen Freund und Geschäftspartner Maschmeyer vorgeworfen, eine "Diffamierungs-Kampagne" gegen seine Biotech-Firma Syntellix gefahren zu haben. Maschmeyer war 2013 in das Unternehmen eingestiegen und hielt 42 % der Anteile. Ende 2016 verkaufte Maschmeyer nach Streitereien seine Aktien an Claassen, der damals Aufsichtsratschef war. Claassen behauptet, ein Maschmeyer-Mitarbeiter habe vertrauliche Interna an die Konkurrenz weitergegeben. Der Inhalt der Mail sei aber laut dem noch nicht rechtskräftigen Urteil "kein Geheimnis mehr gewesen, weil er schon zu diesem Zeitpunkt für die Öffentlichkeit bekannt gewesen sei".

Zudem habe Maschmeyer sowohl Claassen als auch den Vorstand bei einer Hauptversammlung "Prinz Karneval" genannt. Diese Äußerung sei laut dem Gericht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Claassen muss nun auch die Verfahrenskosten vollständig auf seine Kappe nehmen. Ein Ende der Streitereien scheint aber nicht in Sicht: In einem anderen Prozess fordert Maschmeyer von Claassen bis zu 17 Mio Euro, weil der Gewinn seiner weiterverkauften Aktien angeblich nicht geteilt worden sei.
bild.de, sueddeutsche.de, handelsblatt.com (Paid), Foto: Matthias Balk/dpa