Digital und real: Das neue "Mittagsmagazin" der ARD unter der Federführung des MDR nimmt Formen an. Bei einem Pressecall am Mittwochmittag haben u.a. Chefredakteurin Julia Krittian und Redaktionsleiterin Annette Just vorgestellt, was schon vorzeigbar ist – darunter die neue Optik, die am 8. Januar erstmals auf Sendung geht, und die Organisationsstruktur. Wichtigste Info: Die Mittagssendung aus den Händen des MDR soll nicht mehr kosten als der Vorgänger beim RBB – eher im Gegenteil. Man habe konservativ gerechnet, lässt Krittian wissen, mit zunächst 420 Euro pro Sendeminute, was sich pro Jahr auf bis zu 6 Mio Euro summieren könnte. Der Plan sei aber, unter dieser Marke zu bleiben. Der Grund: Das neue "MiMa" soll auf bereits vorhandene Strukturen zurückgreifen können, etwa von "MDR Aktuell". Außerdem entsteht die Sendung in der Gemeinschaftsredaktion, in der auch das Boulevard-Magazin "Brisant" und die Nachmittagssendung "MDR um 4" produziert werden.
Obwohl aus Leipzig gesendet wird, soll das "MiMa" auch anderen Regionen Deutschlands eine Bühne bauen, etwa durch Reporter-Einsätze. Krittian erklärt, dass es einen Reportage-Austausch mit den anderen Dritten Programmen der ARD geben soll: Verkürzte Versionen von regionalen Dokus und Reportagen sollen im "MiMa" mit Hinweis auf die Mediathek laufen. Auch eine Kooperation mit dem ebenfalls vom MDR veranstalteten ARD Kultur in Halle soll es geben und jeweils zur vollen Stunde der zweistündigen Sendung "Tagesschau"-Nachrichten aus Hamburg. Zudem setzt die Sendung mit den Formaten "MiMa fragt" und "MiMa – Ihr Standpunkt" auf Publikumsbeteiligung.
Offenbar etwas langsamer klappt es mit der Technik: Das neue "MiMa" kommt zunächst aus einem virtuellen Studio, dass der Sender u.a. für Havarie-Fälle vorhält. Das eigentliche Studio, Studio 1 im Erdgeschoss des MDR in Leipzig, befindet sich noch im Umbau. Wenn es fertig ist, soll es als "modulares Studio" wirken und als Realset z.B. auch Auftritte von Musikerinnen ermöglichen, was im virtuellen Raum schwierig sei.
Auf die Frage, welche Zielgruppe der Sender mit dem neuen "Mittagsmagazin" erreichen will, antwortet Redaktionsleiterin Annette Just: Die Sendung richte sich zunächst an alle, als Potentialgruppe sehe die Marktforschung vor allem familienorientierte, häusliche Menschen. Der Fokus liege auf Frauen ab 50 Jahren, die Ziel-Persona heiße "Simone", sei Mitte 50 und komme aus Göttingen.
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(Fotos: Kirsten Nijhof, Hagen Wolf / Montage: turi2)