“More relevant than ever” – Stefan Sutor über die Medientage in Krisenzeiten.


Klassen­treffen mit Krisen­sitzung: Die multiplen Krisen sind eine Herausforderung für die Medien­branche, zeigen aber auch ihre Relevanz, sagt Stefan Sutor, Geschäfts­führer der Medientage München. Die dreitägige Fachmesse startet heute unter dem Motto "More relevant than ever". Pandemie, Krieg, Inflation, Heizen – Bei all diesen Themen geben die Medien mit ihrer Bericht­erstattung Orientierung und haben dadurch eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, sagt Sutor im Gespräch mit turi2-Chef­redakteur Markus Trantow. Gleichzeitig stellen diese Krisen auch die Branche selbst vor Probleme: "Manche Unternehmen sind nach der Pandemie vielleicht nicht mit gleicher Stärke zurück", sagt Sutor. Und es kämen neue Krisen hinzu, wie die Werbe­zurückhaltung. "Aber genau das gilt es zu besprechen."

Dieses Jahr haben sich die Veranstalter nach zwei Jahren Pandemie mit rein digitalen und hybriden Treffen "ganz bewusst" wieder für eine Präsenz-Veranstaltung entschieden, sagt Sutor. Das sei auch ein Learning aus den vergangenen Jahren: "Einmal im Jahr muss man das große Klassen­treffen veranstalten."

Dass Ex-Boxer Wladimir Klitschko als Gast über den Krieg in der Ukraine spricht, zeigt, wie relevant das Thema für die Medien ist, sagt Sutor. Klitschko sei jemand, der "sehr gut Stellung dazu nehmen kann, wie das Thema Krieg vermittelt wird".

Besonders freut sich Sutor zudem auf die Debatten zu TV und Streaming oder Audio. In beiden Branchen bestehe Druck, mehr über Werbe-Finanzierungen einnehmen zu müssen – bei einem gleichzeitig immer stärkeren Wettbewerb.

Einen Schwerpunkt wollen die Medientage München zudem auf das Thema Nachwuchs legen. Zum Beispiel mit TikTok-Workshops oder Programmen, bei denen Interessierte in Medien­berufe reinschnuppern können. Zudem gibt es eine Bühne nur für die Themen Recruiting, Employer-Branding und Nachwuchs-Gewinnung, sagt Sutor.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)