Nach Aussetzen der Miete: Adidas erntet Shitstorm und scharfe Kritik aus der Politik.


Drei Ohrfeigen für die drei Streifen: Gleich drei (Ex-)Minister kritisieren die Ankündigung von Adidas, während der Corona-Krise die Mietzahlungen auszusetzen. Weitere Handelsketten wie H&M, Puma und Deichmann haben die Maßnahme übernommen, die politisch zum Schutz der Wohnungsmieter angedacht war. Die EU-Abgeordnete Katarina Barley twittert ein Foto mit Sportschuhen und schreibt dazu: "Das hier waren übrigens die letzten". Das Verhalten von Adidas sei "schäbig" - angesichts des weltweiten Adidas-Gewinns von 3,2 Mrd Euro in 2019. "Es irritiert, wenn große Unternehmen einfach so einen Mietzahlungsstopp verkünden. Jetzt ist die Zeit der Kooperation", sagt Finanzminister Scholz in der "Bild am Sonntag" über das Vorgehen, das zwar rechtlich zulässig, moralisch aber bei Twitter einen Shitstorm unter dem Hashtag #AdidasBoykott ausgelöst hat.

Mieter sind rechtlich verpflichtet, die Mietschulden später nachzuzahlen. "Durch diese Krise kommen wir nur gemeinsam mit Rücksicht und Zusammenhalt. Corona lehrt uns, dass man mit Egoismus scheitern wird", appelliert Scholz. Verkehrsminister Scheuer zeigt sich "sehr enttäuscht" von Adidas.
bild.de (Paid), handelsblatt.com (Paid), twitter.com (Barley), twitter.com (Zentgraf), twitter.com (Lückerath), turi2.de (Background)