Partyschreck: Die Entscheidung der AfD Thüringen, alle Journalisten von ihrer Wahlparty auszuladen, führt zu Kritik. Der DJV schreibt bei X von "schlechten Verlierern": Die "Höcke-Truppe" habe "schon lange gestörtes Verhältnis zu kritischer Berichterstattung". Das Landgericht Erfurt hatte entschieden, dass die rechte Partei allen Berichterstattern Zugang gewähren muss – geklagt hatten der "Spiegel", "Bild", die "taz" und "Welt". Zunächst waren nur rund 50 ausgewählte Medien eingeladen, u.a. die rechte "Junge Freiheit" und der Schwurbel-Sender Auf 1. Das Urteil zwinge die AfD "zur Absage der Veranstaltung in der bisher geplanten Form", es sei zu wenig Platz in der Location, teilt die AfD mit. Pressevertreter sollten die rechte Partei stattdessen im Thüringer Landtag interviewen.
Mit rund 33 % liegt die rechte Partei in Thüringen klar vor der CDU mit 23,6 %, dahinter kommt das BSW mit 15,8 %. In Sachsen hat die CDU nur einen hauchdünnen Vorsprung zur AfD in Höhe von etwas mehr als einem Prozentpunkt. "Pioneer"-Chef Gabor Steingart posiert bei X mit einem Buzzer und interpretiert die Ergebnisse als "eine Sirene, eine Fehlermeldung im System", der Fehler müsse gefunden und beseitigt werden. "Bild"-Chefredakteurin Marion Horn kommentiert, die Wähler entziehen der Ampel das Vertrauen: "Wahlen können nie schlecht sein: Wahlen sind nichts, vor dem man Angst haben muss. Außer man macht seinen Job schlecht." Nicolas Richter von der "Süddeutschen" schreibt, die Ampelparteien seien "gedemütigt".
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