Bezieht Stellung: Die ARD verteidigt einen Auftritt von Dieter Hallervorden, 89, in der voraufgezeichneten Show 75 Jahre ARD von Samstag. Der Komiker hatte seinen alten "Palim-Palim"-Sketch neu aufgelegt und dabei u.a. das Z- und das N-Wort verwendet. In seiner Rolle als Häftling habe Hallervorden "überspitzt den Wandel der Sprache" thematisiert, die Begriffe seien "im satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt" worden, so die ARD. Man spreche sich gegen Rassismus aus und stehe "für Vielfalt und Kunstfreiheit".
Hallervorden selbst teilt auf dpa-Anfrage mit, "woke Menschen von heute" würden Satire nicht mehr verstehen, "weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt". Mehrere Medien hatten den Vorfall aufgegriffen: Die "Zeit" etwa kritisierte den Hallervorden-Auftritt als "rassistischen Ausfall, der mehr als erklärungsbedürftig ist" und warf der ARD vor, ihrem Anspruch, "auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinzuwirken", nicht gerecht geworden zu sein. "FAZ"-Autor Michael Hanfeld schreibt dagegen von einem "vermeintlichen Rassismusskandal".
t-online.de, stern.de, zeit.de (€), faz.net (€)
(Foto: Screenshot ARD)