Nach Kritik an “Tagesthemen”-Interview: Christian Lindner korrigiert Aussagen zu Kontaktbeschränkungen.

Alles nur ein Missverständnis? FDP-Chef Christian Lindner bedauert nach einem vielfach kritisierten "Tagesthemen"-Interview mit Ingo Zamperoni missverständliche Aussagen zur Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen. Er zweifle nicht an den Kontaktbeschränkungen, "sondern nur zum Beispiel an der Verhältnismäßigkeit von Ausgangssperren für Geimpfte", stellt er einen Tag nach dem Gespräch bei Twitter klar. Er werbe für "konsequente und wirksame" Maßnahmen. Zamperoni hatte Lindner gefragt, warum er weitere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im neuen Gesetzesentwurf zur Pandemie-Bekämpfung ausschließt. Lindner behauptete daraufhin, die Maßnahmen hätten "nach wissenschaftlichen Untersuchungen keine Wirksamkeit". Es gebe Studien, "dass Ausgangsbeschränkungen bei Geimpften eben nicht das Infektionsgeschen eindämmen".

Dafür hat Lindner Gegenwind im Netz kassiert. Unter anderem meldete sich die mit Corona-Themen vertraute Physikerin Viola Priesemann bei Twitter zu Wort. Die Aussage, Geimpfte trügen nicht zur Übertragung bei, sei noch nie korrekt gewesen. "Natürlich" seien Kontaktbeschränkungen wirksam gegen eine Übertragung, je nach Umsetzung gelte das auch für Ausgangsbeschränkungen. Jan Böhmermann fragt sich bei Twitter, ob Lindner "womöglich doch kein Typ für Regierungsverantwortung" ist.
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