Klare Kante: Innenministerin Nancy Faeser äußert sich in der "Bild am Sonntag" zu ihrem umstrittenen Gastbeitrag in der Zeitschrift "Antifa", auf den "Bild" vor einigen Tagen aufmerksam gemacht hatte. Auf die Frage, ob sie den Artikel heute noch einmal schreiben würde, sagt sie, sie habe heute "eine andere Rolle" als zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Im Juli 2021 war sie SPD-Chefin von Hessen und Betroffene der "NSU 2.0"-Morddrohungen. Sie könne verstehen, dass sich manche über den Ort der Veröffentlichung "wundern". Die Geschichte der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes", die das Magazin herausgibt und vom Verfassungsschutz als "linksextremistisch beeinflusst" eingestuft wird, sei "komplex". Sie betont: An eine Innenministerin "mit klarer Haltung" müssen sich manche noch gewöhnen.
Der Beitrag der "Bild" hatte für Ärger gesorgt. Unionspolitiker wittern einen "hochbrisanten Vorgang" und fordern eine Entschuldigung von Faeser. Andere Politikerinnen, darunter von Linke und FDP, verteidigen die Ministerin. Laut "Tagesspiegel" ist Faesers Pressesprecher Steve Alter zurückgetreten, kurz nachdem sie die Vorwürfe in einem Tweet als "durchschaubar" bezeichnet hatte. Zu der Causa äußert sie sich im "Bild am Sonntag"-Interview nicht. (Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa / Picture Alliance)
bild.de (Paid), turi2.de (Background, Gastbeitrag), turi2.de (Background, Linke und FDP), turi2.de (Background, Pressesprecher)