Ziehen Konsequenzen: Die Führungsspitze des NDR-Landesstudios in Kiel will vorläufig ihre Ämter ruhen lassen, berichtet der "stern". Demnach habe der Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, Volker Thormählen, in einem Statement mitgeteilt, dass Fernsehchef Norbert Lorentzen und die Redaktionsleiterin "Politik und Recherche" Julia Stein darum bitten, sie bis auf weiteres von ihren bisherigen Aufgaben im Funkhaus zu entbinden. Thormählen sei dem Wunsch nachgekommen. Die Posten übernehmen vorübergehend die Vize-Direktorin und Chefredaktions-Mitglied Bettina Freitag und Redakteur Andreas Schmidt aus dem Bereich "Politik und Recherche". Aktuellen "stern"-Recherchen zufolge hat die Senderspitze drei Reporter im Herbst 2020 daran gehindert, über Missstände in Kinderheimen des Deutschen Roten Kreuz während der 1950er Jahre zu berichten. Das Magazin bezieht sich dabei auf eine interne E-Mail von Stein an die Journalisten.
Zuvor hatte der Business Insider nach dem RBB-Skandal auch über mögliche Missstände beim NDR berichtet. Dabei geht es um neun Redakteure, die sich in den vergangenen beiden Jahren mit Beschwerden über "politische Filter" in der Berichterstattung und einem "Klima der Angst" im Landesfunkhaus Kiel an den NDR-Redaktionsausschuss gewandt haben. Der NDR widersprach den Vorwürfen, ordnete jedoch eine "objektive und umfassende Prüfung" an. Lorentzen und Stein hatten sich in der Sache für befangen erklärt. (Foto: NDR/Christian Spielmann)
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