Der Super-Sparer: NDR-Intendant Joachim Knuth macht weitere Kürzungen im Programm vor allem davon abhängig, ob das Verfassungsgericht in Karlsruhe pro oder contra des höheren Rundfunkbeitrags urteilt. Im Interview mit der "FAZ" sagt Knuth, man werde "in Abhängigkeit von der Dauer des Verfahrens in Karlsruhe und des Urteils entscheiden, ob und wo weitere Einschnitte vorgenommen werden müssen". Knuth zufolge stehen dem NDR durch die ausbleibende Erhöhung monatlich circa drei Mio Euro weniger zur Verfügung als geplant – zusätzlich zum bereits verabschiedeten strengen Sparprogramm über 300 Mio Euro. Der NDR könne als "großer Sender zwar etwas länger durchhalten als kleinere ARD-Anstalten", Knuth befindet trotzdem: "Auch wir benötigen die 18,36 Euro, um unseren Auftrag zu erfüllen."
Knuth befürwortet im Interview auch eine gemeinsame Mediathek der öffentlich-rechtlichen Sender, geht aber noch einen Schritt weiter: Der NDR sei derzeit "mit Verlagen im Gespräch", um ihnen Videos "mit klarer Absendererkennung" anzubieten. Das Vorgehen sieht der Intendant als "ersten Schritt zu einem Kommunikationsnetzwerk".
"FAZ", S. 13 (Paid), dwdl.de