Volksfliegen: Der Autobauer Volkswagen ist im Luftfahrtgeschäft aktiver denn je und profitiert dabei offenbar von Ausnahmeregelungen bei Energiesteuer und Emissionshandel, berichten NDR und "Süddeutsche Zeitung". Die Flotte umfasst acht Privatjets, sechs davon registriert auf die Tochter Volkswagen AirService in Braunschweig, zwei von Porsche Air Service in Salzburg. 2022 hätten die Maschinen mehr als 2.800 Flüge absolviert, deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Der Kerosinverbrauch aller VW-Jets sei von 2021 auf 2022 um etwa 1 Mio Tonnen gestiegen, auf insgesamt mehr als 8 Mio Tonnen. Der Großteil der Flüge seien Geschäftsflüge, jedoch bieten die Töchter auch Charter-Flüge für Dritte an. Durch dieses Konstrukt müsse Volkswagen keine Energiesteuer zahlen – anders als Firmen, die ihre Privatjets nur selbst nutzen. Ein weiterer Vorteil: Als gewerbliches Luftfahrtunternehmen müsse Volkswagen für Emissionen innerhalb der EU erst ab 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr zahlen. Bei reiner Eigennutzung wären es nur 1.000 Tonnen pro Jahr. Volkswagen argumentiert, die Flotte sei nötig, um alle Standorte des Konzerns zu erreichen, Charter-Flüge würden die Maschinen besser auslasten. Zwei Flüge Ende November 2022 von Katar nach Stuttgart und Salzburg, einen Tag nach dem WM-Spiel Spanien-Deutschland, hätten "dienstliche Zwecke" gehabt.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (€), ndr.de (7-Min-Video)
(Archivfoto: Wolfgang Minich / Picture Alliance)