Schlechtes Werbe-Klima: Rund ein Drittel der TV-Werbespots preist klimaschädliche Produkte an, sagt eine Studie der Otto Brenner Stiftung. Ein Team aus Forschenden um Kommunikationswissenschaftler Uwe Krüger von der Uni Leipzig hat insgesamt 9.779 TV- und YouTube-Werbespots ausgewertet. Rund 3.000 Spots appellierten ans TV-Publikum, klimaschädliche Waren und Dienstleistungen zu erwerben oder zu konsumieren. Bei Reklame in YouTube-Videos wirbt jeder siebte Spot für "Klimakiller". Auffällig: 86 % der Spots für Süßwaren werden klimaschädlichen Produkten zugeordnet – so hat etwa Schokolade einen recht großen CO2-Fußabdruck. Auch Autos und Drogerieartikel seien in großer Mehrzahl als klimaschädlich einzustufen. Die Forschenden beobachten dabei "irreführendes Greenwashing": So werben 21 % der Werbespots für klimaschädliche Produkte mit Bildern von Naturlandschaften oder Wildtieren und vermittelten damit die Botschaft, durch den Kauf des Produktes "etwas Gutes für die Umwelt" zu tun. Die Forschenden sehen darin einen Verstoß gegen den Medienstaatsvertrag und fordern von der Medienpolitik, bestehende Instrumente gegen derartige Praktiken auch einzusetzen.
presseportal.de, otto-brenner-stiftung.de