OBS-Studie: Mehr­heit der Wirtschafts-Pod­casts sind Unter­nehmens-Pod­casts.


Wenn's ums Geld geht: Die große Mehr­heit der Wirtschafts-Pod­casts, die sich auf Spotify finden, ent­steht unter dem Dach oder im Auftrag von Wirtschafts­unter­nehmen, sagt eine Studie der gewerkschafts­nahen Otto-Brenner-Stiftung. Dem­nach stehen hinter 60 % der unter­suchten Pod­casts Firmen, 27 % der Produktionen kommen von Medien, einzelnen Medien­schaffenden oder Produktions­firmen. Die Zahl der öffentlich-recht­lichen Wirtschafts-Pod­casts ist vergleichs­weise klein, sie machen laut der Unter­suchung nur 2 % des Gesamt­angebots aus. Für die Studie haben die Forscherinnen Janine Greyer-Stock (links) und Julia Lück-Benz das Angebot auf Spotify, der in Deutschland meist­ge­nutzten Podcast-Platt­form, und in der ARD Audiothek untersucht.

Auf Spotify dominieren mit über 47 % dem­nach die Ratgeber-Formate – laut den Studien-Autorinnen eine Folge der Dominanz der Wirtschafts-Unter­nehmen. Pod­casts von Medien und Medien­schaffenden sind viel­fältiger und bieten u.a. auch Kommentare, Hinter­gründe und Nachrichten. In der ARD Audiothek, in der sich aus­schließlich journalistische Angebote finden, dominieren Reportagen (32,1 %), Ratgeber machen nur 10,5 % des Angebots aus.

Als recht ein­seitig beurteilen die Autorinnen die An­sprache des Publikums bei Spotify: In 37 % der Pod­casts werden die Hörerinnen als Individuen mit speziellen Interessen an­ge­sprochen, etwa als Unter­nehmerinnen oder Gründerinnen (knapp 20 %) oder als Anlegerinnen und Investorinnen (rund 24 %). Wenig präsent sei die Perspektive der Verbraucherin (2 %) oder die der Beschäftigten (4 %).

Laut OBS handelt es sich um die erste Studie, die das Angebot der Wirtschafts-Pod­casts strukturiert und jenseits "anekdotischer Evidenz" unter­sucht.
otto-brenner-stiftung.de (Studie)

(Bild: Otto-Brenner-Stiftung)