ÖRR-Beschäftigte fordern in einem Manifest mehr Meinungsvielfalt, DJV kritisiert Anonymität.


Beim Namen nennen: Der DJV wirft den Autoren eines Manifests, dass Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk übt, mangelnde Transparenz vor. Auf einer Website werfen Mitarbeit­ende der Öffentlich-Rechtlichen, auch ehemalige, in rund 50 Statements dem ÖRR etwa ein "Klima der Angst" und "Missachtung des Programmauftrags" vor – "aus Angst vor beruflichen Konsequenzen" würden viele anonym bleiben wollen, heißt es. DJV-Chef Mika Beuster nennt es ein "urjournal­istisches Grundprinzip, kritische Berichte, Stellungnahmen und Kommentare mit dem eigenen Namen zu kennzeichnen".

Unter dem Manifest selbst sind dagegen einige Namen von Erstunterzeichnern aufgelistet, darunter Ex-ARD-Talker Jürgen Fliege und Kabarettistin Lisa Fitz. In dem Text sprechen sie sich u.a. für ein breites Meinungsspektrum im ÖRR aus, "ohne zu diffamieren". Auch eine Fixierung auf Einschalt­quoten und "Einflussnahme durch Politik, Wirtschaft und Lobby­gruppen" beklagen sie. Inhaltlich sieht Beuster in dem Manifest "durchaus berechtigte Kritikpunkte, die auch wir vorbringen". Als Beispiele nennt er "zu wenig Zeit für notwendige Recherchen, wachsender Produktionsdruck und schwierige wirtschaftliche Verhältnisse der Freien".
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