ORF plant eine Art Netflix für Klassik.

Wiener Philharminer dpa-600
Orchester wie die Wiener Philharmoniker soll es bald auf Abruf geben. (Foto: picture alliance / Herbert P. Oczeret / APA / picturedesk.com)

Wiener Neujahrskonzert: Der ORF und Produzent Jan Mojto wollen Klassik nach dem Netflix-Prinzip verkaufen. Opern, Operetten und Symphoniekonzerte sollen über ein Web-Portal genauso auf Abruf zur Verfügung stehen wie heute Serien und Filme. Vor einem Jahr hatte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz das Projekt erstmals ins Gespräch gebracht, nun haben ORF und Jan Mojto erste Details präsentiert. Das Klassik-Portal soll zum Jahreswechsel starten, eventuell noch 2015, und rund 20 Euro im Monat kosten. Dafür erhalten die Nutzer zunächst 1.500 Klassikvideos auf Abruf, einen 24-Stunden-Kanal sowie Live-Übertragungen. Auch reine Audio-Angebote soll es geben.

Zunächst zielt das Klassik-Portal auf den deutschsprachigen Markt, mittelfristig hofft Mojto auf "ein paar hundert tausend Abonnenten in Europa". Die technische Plattform liefert die zugekaufte ORF-Tochter Flimmit. Für den Betrieb wird eine bestehende ORF-Gesellschaft reaktiviert, die derzeit nicht operativ tätig ist. An der Firma sind zu je 50 % der ORF und Mojtos Firma Unitel beteiligt, die bereits den Pay-TV-Kanal Classica betreibt. Für weitere Partner sei man jedoch offen. Nun müssen die Kartellbehörden dem Projekt zustimmen, im September will der ORF den Plan seinem Stiftungsrat zur Abstimmung vorlegen.
derstandard.at, horizont.at, nachrichten.at

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