Paul-Bernhard Kallen spricht über Jens Spahn, Facebook und Burdas Umsatz.

Angriffslustig: Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen zeigt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" Kante gegenüber Google und dem Gesundheitsministerium. Jens Spahn habe gegen die Staatsferne der Presse verstoßen und "klaren Verfassungsbruch" begangen. Spahns Zusammenschluss mit "dem größten Monopolisten Google" für das Gesundheitsportal der Bundesregierung sei "starker Tobak". Den US-Internetkonzernen schreibt er ein Selbstbewusstsein zu, das größer als das von Staaten sei. Kallen würde sich auch in Deutschland wünschen, dass analog zu Australien die Regierung Facebook die Stirn biete. Allerdings beurteilt er die Übereinkunft zum australischen Leistungsschutzrecht kritisch: Der Staat sei Facebook sehr entgegengekommen.

Zudem zieht Kallen auch Bilanz für das Jahr 2020: Burda habe seinen Umsatz "weitgehend konstant" bei 2,8 Mrd Euro gehalten. Profitiert habe das Haus vom eigenen Digitalgeschäft und Beteiligungen in digitalen Aktivitäten als Minderheitsgesellschafter. Der Umsatz mit Zeitschriften sei in Deutschland "praktisch gleich geblieben", international liegt das Minus hier bei 20 %. Neben dem Event-Geschäft gehört Holidaycheck mit einem Minus von 95 % zu den großen Verlierern. 2021 will Burda wieder um 3 bis 4 % wachsen.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)