Mitredaktionen: Redaktionsvertretungen und Personalräte von mehreren ARD-Sendern, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle appellieren an die Ministerpräsidenten der Länder, die Perspektive der Beschäftigten in ihre Beratungen zu den Reformstaatsverträgen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzubeziehen. Eine "so umfassende Reform" dürfe "nicht in großer Eile beschlossen werden", ohne die zu hören, "die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seinem Kern prägen – die Mitarbeitenden", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Noch deutlicher wird die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse AGRA, die in einem Brief an die Länderchefs und die Rundfunkkommission der Länder fordert: "Die Debatte um die Reformen des Rundfunks muss endlich entpolitisiert und von Macht-, Länder- und Parteiinteressen entkoppelt werden!" Dazu gehöre auch, "das verfassungsgemäße Procedere bei der Beitragsanpassung einzuhalten". Ein Verstoß dagegen sei aus Sicht der AGRA "ein Verfassungsbruch". Auch sonst gebe es an den bereits bekannt gewordenen Plänen einiges auszusetzen: Viele Vorschläge seien "rückwärtsgewandt und weltfremd". Eine strengere Regulierung der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote, etwa ein "Sendebezug", widerspreche "dem modernen Nutzungsverhalten der Bürger" und dem Auftrag, mit digitalen Angeboten jüngere Zielgruppen zu bedienen. Niemand warte heute mehr auf "lineare Termine". Die notwendigen Reformen könnten nur gelingen, wenn auch die Programmmacherinnen und -macher in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. "Der Blick aus dem 'Maschinenraum'" sei "dringend notwendig".
agra-rundfunk.de, Personalräte per Mail