Porträt: Andreas Arntzen, CEO beim Wort & Bild Verlag.

Wort- und bildgewaltig: Dass er in 20 Jahren einen Medien-Riesen führen wird, ahnt Andreas Arntzen in den 90ern nicht. "Arntzi" hütet damals das Hockey-Tor der Nationalmannschaft. Beruflich folgt er dieser Passion: Er studiert BWL und gründet im Sport-Einzelhandel.

Heute macht Arntzen gesunde Geschäfte im beschaulichen Baierbrunn: Zwischen Zwiebel-Kirchturm und Isar-Lauf entsteht die "Apotheken Umschau", deren stabile Millionen-Auflage und Werbeeinnahmen von der Münchner Medien-Schickeria neidisch beäugt und teils imitiert werden. Der Ärger darüber ist verraucht, die Digitalisierung des Gesundheitswesens stresst stärker. Arntzen klagt, dass die Branche digital "einige Jahre hinterher" hinkt.

Eine Geduldsprobe für den Digital-Pionier. Er baut um die Jahrtausendwende ein Job-Portal für Holtzbrinck, gründet die Partnerbörse Parship und tritt als Investor auf. Die Vita des fast zwei Meter großen Managers ist gefüllt: "Wenn ich das Gefühl hatte, dass es langweilig wird, habe ich mich umorientiert."

Beim Wort & Bild Verlag ist das offenbar nicht der Fall. Arntzen führt ihn seit 2016 – am liebsten "durch Lob, Fragen und Ideen". Und mit Optimismus: "Der Glaube kann Berge versetzen", sagt Arntzen.

Andreas Arntzen
Geb. 1967 in Hamburg
1989: Hockey-Karriere und BWL-Studium in Hamburg
2000: Gründung Parship
2002: CEO des Zeitverlags
2004: CEO der Handelsblatt-Gruppe
2006: COO bei Madsack
2014: NZZ-Geschäftsführung
2016: CEO des Wort & Bild Verlags


(Foto: Sonja Herpich / Wort & Bild)

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #17 Jobs – lesen Sie alle Geschichten hier im E-Paper: