Porträt: Bayer-Kommunikationschef Michael Preuss.

Et hätt noch immer jot gegange: Als Rheinländer kennt Michael Preuss das "kölsche Grundgesetz" aus dem Effeff. Der erste Paragraph: "Et kütt, wie et kütt", es kommt, wie es kommt. Kurz nachdem Preuss 2016 Kommunikationschef von Bayer wird, kauft der Pharmariese den Glyphosat-Hersteller Monsanto. Über Bayer bricht ein Sturm herein, der bis heute kaum abgeflaut ist, Kursverfall, Milliardenklagen.

Pragmatiker Preuss umschreibt solche Herausforderungen mit rheinischer Positivität: Sein Job sei "extrem fordernd und abwechslungsreich". Auch, wenn es Momente gibt, "die den Blutdruck rasant ansteigen lassen": Er hat gelernt, "die Dinge mit Gelassenheit hinzunehmen, die ich nicht ändern kann – und mit Mut und Entschlossenheit die anzugehen, die ich ändern kann".

Seit fast 25 Jahren arbeitet Preuss für Bayer, unterbrochen von einem Intermezzo bei Bosch. Monsanto zum Trotz präsentiert er den Konzern nicht als Problemfall, sondern als Weltverbesserer mit Vision: "Health for all, Hunger for none." Vielleicht legt sich der Sturm um Bayer ja tatsächlich eines Tages. Ein weiterer Paragraph des "kölschen Grundgesetzes" lautet jedenfalls so: "Et hätt noch immer jot jejange." Es ist noch immer gut gegangen.

Michael Preuss
Geb. 1973 in Neuss
1994: Studium Germanistik, Medien- und Politikwissenschaften in Düsseldorf
1998: Pressereferent Nordamerika bei Bayer
2001: Promotion
2002: Abteilungsleiter Presse und PR Bayer MaterialScience
2005: Leiter Presse und PR Bosch
2008: Leiter Unternehmens­­­politik und Presse bei Bayer
2016: Kommunikationschef Bayer


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