Porträt: Daria Orniér, Domina, Therapeutin und Aktivistin.

Der Mensch hinter der Maske: Mit Menschen forschen – so umschreibt Daria Oniér ihre Arbeit. Früher sind es Kinder und Jugendliche, denen sie als Erzieherin hilft, ins Leben zu finden. Doch nach 13 Jahren im Beruf brennt sie aus. Über ein Praktikum als Domina gelangt sie in die Welt der Sexarbeit.

Heute offeriert Oniér Massagen, Sexualassistenz, BDSM-Sessions – und Sexualtherapie. Beide Bereiche sind eine "Forschungsreise in die Tiefen unergründeter Welten", sagt sie. Sex sei nach wie vor ein Tabuthema. "Menschen haben alle viele Masken und Rollen und versuchen zu verbergen, wer sie wirklich sind." Ihr Ziel: den Menschen hinter der Maske berühren – seelisch oder körperlich. Das gelingt ihr durch genaues Fragen und ehrliches Feedback, das weder be- noch verurteilt.

Oniér engagiert sich auch als Aktivistin, um zu verhindern, dass Sexarbeit weiter tabuisiert oder verboten wird. Sie findet ihren heutigen Job "weitaus angenehmer" als den früheren, nicht nur aus finanziellen Gründen: Sie helfe Menschen, sich selbst zu erkennen. Und ist sich sicher: "Es geht der Welt etwas besser, wenn es nur einem Menschen darauf etwas besser geht."

Tipp von Daria Orniér: "Alles darf sein und was sein darf, kann sich verändern"

Daria Oniér
Geb. 1977 in Niedersachsen
1996: Ausbildung zur Erzieherin
2000: verschiedene Stationen als Erzieherin
2010: heilpädagogische Weiterbildung
2013: Sexarbeiterin und Domina
2015: Therapeutin


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