Porträt: “FAZ”-Herausgeber Carsten Knop.

Hat ein Auge aufs Digitale: Carsten Knop sieht mit nur einem Auge. Er ist "funktionell einäugig", sein räumliches Sehen also eingeschränkt. Nach einem langen Arbeitstag strengt das an. Der Liebe zum Job tut es aber keinen Abbruch.

Schon als Kind druckt Knop "Familienzeitungen" im Büro seiner Mutter. Zum Ende der Schulzeit betreut er die Abizeitung, die "beinahe in einem Skandal endete". Nach dem Studium ist die Freude über ein Volontariat bei der "FAZ" groß. Noch größer die Enttäuschung, als die ihn danach nicht übernimmt. Die nächste Flaute kommt, als er seine Stelle als Wirtschaftskorrespondent in den USA aufgeben muss. Heute weiß er: "Alles ist für etwas gut." So ist der gebürtige Dortmunder zumindest seiner Lieblingsmannschaft näher – dem BVB.

Beruflich findet Knop seinen Platz im Online-Journalismus. Als Digitalchef der "FAZ" hat er sich als Moderator zwischen Online und Print gesehen. Nun, als Herausgeber, moderiert er zwischen Redaktion und Verlag. Das Beste an seinem Job, sagt Knop, sind neben den Kolleginnen und Kollegen die Menschen, die er durch die Arbeit an Geschichten kennenlernen darf. "Zuhören": Das ist sein Rat an alle, ob Anfängerin oder Profi.

Das Leben, glaubt Knop, läuft weder fair noch gradlinig. "Man hat aber immer wieder die Chance, etwas Neues daraus zu machen." Nur die Sehkraft auf dem rechten Auge – die würde er gern verbessern.

Carsten Knop
Geb. 1969 in Dortmund
1993: Volontariat bei der "FAZ"
1996: US-Korrespondent "FAZ"
2007: Leiter Unternehmensberichterstattung
2014: Leiter Wirtschaftsberichterstattung
2018: Chefredakteur Digital
2020: Herausgeber der "FAZ"


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