Porträt: Monika Schaller, Unternehmenssprecherin der Deutschen Post.

Krisenfest: Sie hat geschafft, was für Pressesprecherinnen nicht selbstverständlich ist: Journalistinnen mögen Monika Schaller. Ihr Erfolgsrezept: niemals lügen, transparent sein, im Ernstfall telefonieren und Dinge persönlich besprechen. Kommunikation ist ihre Stärke: "Mein Vater hat mal den Scherz gemacht, dass ich dafür bezahlt werde, was ich am liebsten tue: Reden." Sie beschreibt sich als "krisenkommunikationssüchtig".

Das hängt auch mit ihren letzten Jobs zusammen: Goldman Sachs und die Deutsche Bank hatten einige Notlagen zu bieten. Goldman Sachs lenkt sie durch die Finanzkrise 2008. Auch bei der Deutschen Bank muss sie Skandale von Geldwäsche bis Steuerhinterziehung beackern. Ihre DNA stamme von Goldman Sachs, sagte Schaller einst in einem Interview. Sie mag das Gefühl: "Wir gegen den Rest der Welt."

Statt Geldströmen sind Warenströme heute ihr Thema. Auch als Sprecherin der Deutschen Post wartet eine Krise: die Corona-Pandemie. Ad hoc braucht es digitale Formate und Kommunikations-Mensch Schaller fehlen persönliche Kontakte. Künftig würde sie gern in einer nachhaltigeren Welt leben und sich im Beruf weniger mit Fake-News herumschlagen müssen. Ihr Job-Motto bleibt aber weiterhin: "je stürmischer, desto besser".

Monika Schaller
Geb. 1970 in Wien
1990: BWL-Studium in Wien
1998: Sales Trader bei der CA-Investment Bank
2000: Reporterin bei Bloomberg
2003: Unternehmenssprecherin bei der Citigroup Bank
2007: Unternehmenssprecherin bei Goldman Sachs
2016: Vize-Pressechefin bei der Deutschen Bank
2019: Unternehmenssprecherin der Deutsche Post DHL Group


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