Porträt: Siv Bublitz, Verlagsleiterin bei S. Fischer.

Mit offenen Augen durch die Welt: Die 250 Titel, die jährlich bei S. Fischer erscheinen, sollen Vielfalt spiegeln. Das ist Siv Bublitz wichtig: "Die Entscheidung, wofür wir uns engagieren wollen und wofür eben auch nicht, prägt unser Verlagsprogramm." Literatur müsse "Widersprüche nicht auflösen, sondern kann sie gestalten". Enthusiasmus ist für Bublitz die "natürliche Grundhaltung" des Verlags.

Durch ihre Adern fließt die Sprache. Schon als Kind liebt Siv Bublitz das Lesen. Während der Promotion testet sie verschiedene Berufsfelder. Schule, Buchhandlung, Redaktion – nach drei Tagen im Verlag weiß sie, dass sie "nie wieder etwas anderes machen will". Berufsanfängerinnen rät sie, sich auszuprobieren: "Viel umschauen, sich nicht zu schnell festlegen."

Von der Schreibmaschine zum digitalen Manuskript, vom Männer-Club in der Geschäftsführung zu mehr Gleichberechtigung – Bublitz erlebt viele Veränderungen der Branche. Auch ihren Verlag will sie modifizieren und bei Neueinstellungen bewusst auf Diversität achten. Ihre Liebe zur Literatur ist dafür beständig: "Bücher bieten Erkenntnis, Kritik und Inspiration, manchmal auch Vergnügen, Trost oder Glück und nicht selten Schönheit."

Siv Bublitz
Geb. 1960 in Hamburg
1980: Studium Literaturwissenschaft, Linguistik und Philosophie in Hamburg
1990: Lektorin, später Verlagsleiterin bei Rowohlt
1994: Promotion über Theorien sprachlicher Bedeutung
2004: Programmleiterin, später Geschäftsführerin bei Ullstein
2017: Geschäftsführerin Programm und Strategie beim S. Fischer Verlag, später Verlagschefin


(Foto: Kai Bublitz)

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