Verstehen, ohne Verständnis zu haben: Dürfte sich Dunja Hayali einen Job aussuchen, wäre sie "Diktatorin der Welt" – aber eine von der guten Sorte. Sie würde Armut, Hunger, Krieg, Missbrauch und Korruption verbannen und dafür sorgen, dass Gladbach Champions-League-Sieger wird. Wobei: So ein "verordneter Triumph" macht nicht wirklich Spaß. Sie bleibt lieber Journalistin.
Und das, obwohl der Wecker morgens bereits um 3.47 Uhr klingelt. Und obwohl sie sich in Interviews häufig "Rumgeeier und Halbwahrheiten" anhören muss. Und dann sind da noch die Morddrohungen, die die Tochter irakischer Eltern regelmäßig erreichen. Hayali hat gelernt, "mit den Konsequenzen der eigenen Entscheidung" zu leben. Während des Studiums macht sie Praktika bei diversen Sendern und arbeitet als Sportmoderatorin bei der Deutschen Welle. 2007 wird sie Moderatorin des ZDF-"Morgenmagazins" und ist es bis heute, neben zahlreichen anderen Sendungen.
Als Journalistin "mit Handwerkszeug und Ethos" bezeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Hayali, als er ihr 2018 das Bundesverdienstkreuz überreicht. Auch ohne diktatorische Allmacht hat sie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft.
Dunja Hayali
Geb. 1974 in Datteln
1995: Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln
1998: Sportmoderatorin bei Deutsche Welle Radio
2000: Volo bei Redaktionsbüro "R1"
2002: Redakteurin bei APM in Köln
2007: Moderatorin der "heute"-Nachrichten und des "ZDF-Morgenmagazins"
2017: Sendung "Dunja Hayali"
2018: Moderation "Das aktuelle Sportstudio"
(Foto: Jens Koch / ZDF)
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