Porträt: “Zeit”-Kolumnistin Katja Berlin.

Die Kirsche auf der Torte: Ihren Humor nutzt Katja Berlin zunächst nur zur Bewältigung ihres "unerfreulichen" Angestelltendaseins. Heute zahlt das Lachen der Leserinnen ihre Rechnungen.

Die Bäckerin der satirisch angehauchten, sehr erfolgreichen "Zeit"-Grafikkolumne "Torten der Wahrheit" startet 2008 ihren Twitter-Account und verabschiedet sich einen Blog und einen Bestseller später in die Selbstständigkeit. Das humoristische Gespür behält sie trotzdem: Nach mehr als einem Dutzend Buchveröffentlichungen macht es inzwischen "97 Prozent" ihres Jobs aus. Die restlichen drei fresse die Umsatzsteuervoranmeldung.

Die erklärte Feministin Berlin möchte Menschen dazu bringen, "Sachverhalte aus anderen Perspektiven zu betrachten. Aus der weiblichen zum Beispiel." Selbstoptimierung will sie privat gern hinter sich lassen, sich lieber "selbstokayisieren". Sie glaubt, dass sich Ideen auch erzwingen lassen, sieht Deadlines als "Freundinnen". Und hofft, dass Humor sich auch im professionellen Kontext als geeignetes Stilmittel etabliert. Denn: "Humor und Seriosität schließen sich nicht aus. Nein, auch nicht bei Frauen."

Katja Berlin
Geb. 1980 in Berlin als Katja Dittrich
2002: "völlig zurecht" Abbruch des Lehramtsstudiums
2005: Diplom in Medienberatung
2008: Twitter-Account @katjaberlin
2011: Freie Arbeit für Magazine, TV, Kampagnen
2015: Start der Grafikkolumne "Torten der Wahrheit" in der "Zeit"
2022: Start des Podcasts "Fix und Vierzig" mit Gunda Windmüller

(Foto: Lotte Ostermann)

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #17 Jobs – lesen Sie alle Geschichten hier im E-Paper: