Presserat versäumt Kontrolle der “Apotheken Umschau”.

Risiken und Nebenwirkungen: Der Presserat fühlt sich bisher nicht für Beschwerden über die "Apotheken Umschau" zuständig, berichtet der Deutschlandfunk. Anlass ist die Beschwerde eines DLF-Hörers, die beim Presserat abgeblitzt ist. Das Kontrollgremium hat die auflagenstärkste deutsche Zeitschrift offenbar bisher nicht als unabhängige journalistische Publikation betrachtet, sondern als ein Magazin, das einer "besonderen Interessenssteuerung" unterliegt. Dem widerspricht Chefredakteur Dennis Ballwieser.

Er ist bis jetzt davon ausgegangen, dass der Presserat zuständig ist, auch wenn er in seiner fünfjährigen Amtszeit nie eine Beschwerde erhalten hat. Im Zuge der Recherche des Deutschlandfunks rudert der Presserat zurück und teilt mit, er sei wohl doch zuständig. Er wolle sich aber erst äußern, wenn die Gremien beraten haben. Wie viele Beschwerden der Presserat gegen die "Apotheken Umschau" bisher abgewiesen hat, ist unklar. Erst seit 2018 dokumentiert der Presserat abgewiesene Beschwerden.
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