Presserat weist Beschwerde gegen Döpfner-Artikel der “Zeit” ab und rügt Holger Friedrich.

SMS-OK: Der Presse­rat weist eine Beschwerde gegen die "Zeit" wegen ihres Artikel zu Mathias Döpfner zurück. Die Wochen­zeitung hatte aus internen Chats und Nachrichten zitiert, in denen Döpfner sich u.a. umstritten über "Ossis" geäußert und ein Erstarken der FDP gewünscht hatte. Es handele sich um "politische und publizistisch-redaktionelle Einschätzungen", die Döpfner als Springer-Boss getätigt habe. Der Presserat sieht einen für die Öffentlichkeit relevanten Widerspruch zwischen seinen Äußerungen und seiner Rolle beim Verlag. Co-Autorin Cathrin Gilbert bezeichnet die Entscheidung als "weg­weisend" für künftige Fälle. Der Verleger der "Berliner Zeitung", Holger Friedrich, kassiert hingegen eine Rüge für die "Verletzung des Informanten­schutzes nach Ziffer 5 des Presse­kodex". Er hatte die Identität von Julian Reichelt als Informant dem Springer-Verlag mitgeteilt. Es sei laut Presserat "unbeachtlich, ob der Informanten­schutz ausdrücklich vereinbart wurde". Die Redaktion der "Berliner Zeitung" habe sich hingegen korrekt verhalten.
presserat.de (Zeit), presserat.de (Friedrich), zeit-verlagsgruppe.de, turi2.de (Background)