Programmreform: ARD baut Mediathek aus – und im TV um.


Mehr Mediathek wagen: Die ARD-Intendantinnen klopfen das Reformpaket von Programmdirektorin Christine Strobl und ihren Kollegen fest. U.a. soll die Mediathek größer und diverser werden, mit "exklusiven Premieren" von Doku-Serien sowie eigenen Dokumentationen aufwarten. Fiktional soll es pro Jahr "mindestens 25 Premieren" von eigenproduzierten und internationalen Serien geben. Ein Online-only-Angebot soll auch von Carolin Kebekus kommen, außerdem die bereits angekündigte Show mit Komikerin Tahnee. Unter dem Namen "ARD investigativ" sollen monatlich Dokus aus den Redaktionen von "Fakt", "Kontraste", "Monitor", "Panorama", "Report Mainz" und "Report München" im Online-Programm landen.

Auch im linearen Fernsehen tut sich was: Der "Weltspiegel" wechselt den sonntäglichen Sendeplatz und läuft künftig schon um 18:30 statt um 19:20 Uhr, dafür insgesamt fünf Minuten länger. Die "Sportschau" folgt im Anschluss um 19.15 Uhr, vor der "Tagesschau". Der "Bericht aus Berlin" um 18 Uhr wird ebenfalls um 5 auf 30 Minuten verlängert. Den Montag nennt die ARD ihren "neuen Informationstag" – mit Dokus und Reportagen aus sämtlichen Ressorts, "Hart aber fair" und den "Tagesthemen". Ein "neues Wissensformat" soll um 22.50 Uhr laufen, das Reportage-Format "Rabiat" relevanter werden. Sandra Maischberger bekommt dienstags und mittwochs ein "neues, vertiefendes Gesprächsformat".

Zudem plant die ARD, verstärkt Themenschwerpunkte anzugehen, wie sie Landesrundfunkanstalten wie der SWR bereits in Eigenregie fahren. Im März 2022 soll es zum Auftakt etwa einen Schwerpunkt zum Weltwassertag geben (siehe dazu auch turi2 edition #15). ARD-Chef Tom Buhrow sieht die Veränderungen offenbar auch als Maßnahme, jüngere Leute für die ARD zu gewinnen: "Damit bieten wir für alle Nutzerinnen und Nutzer generationenübergreifend im Ersten und der ARD Mediathek relevante und hochwertige Angebote."
presseportal.de, dwdl.de