ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean lehnt sich weiter gegen Media for Europe auf.


Will Einzelkämpfer bleiben: ProSiebenSat.1-CEO Rainer Beaujean spricht sich im "Süddeutsche"-Interview vor der Hauptversammlung am Donnerstag erneut deutlich gegen eine pan-europäische TV-Allianz mit Media for Europe von Silvio Berlusconi aus – und kritisiert die Kommunikation mit dem Großaktionär zu dem Vorhaben. Beaujean wünscht sich demnach einen "engeren Dialog" mit den Italienern und würde gerne konkret wissen wollen, "welchen Mehrwert das für alle unsere Stakeholder hätte, für Zuschauer, Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre, die Öffentlichkeit". Bis jetzt schaffe ProSiebenSat.1 "alleine sehr viel Wert" und sei ein "absolut unabhängiges Unternehmen, das aus sich selbst heraus wächst" – gleichzeitig sei er Ideen gegenüber "immer offen".

Einen von ProSiebenSat.1 angebotenen Platz im Aufsichtsrat habe Media for Europe indes abgelehnt, erklärt Beaujean. "Teilweise verwundert" hätten Beaujean Berichte, nach denen Media for Europe mit ihm als Vorstandschef unzufrieden sei – und man ihn loswerden wolle: ProSiebenSat.1 und Media for Europe seien im "regelmäßigen Austausch", in Gesprächen sei bisher keine Kritik geäußert worden, "weder an mir persönlich noch an unserer Strategie". Beaujeans Zukunft bei ProSiebenSat.1 ist ohnehin erst einmal in trockenen Tüchern, der Aufsichtsrat hatte seinen Vertrag als Reaktion auf entsprechende Berichte bis 2027 verlängert.
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)